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Biglen - Imposantes Weihnachtsoratorium des Kirchenchors

Das grosse vorweihnächtliche Konzert bildet traditionsgemäss den Jahreshöhepunkt für die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchors. Auch in diesem Jahr hatten sie - unter der Leitung von Hedwig Gfeller und ergänzt durch namhafte Solisten so

Das wohl berühmteste Oratorium des bedeutendsten Vertreters der Spätbarocks, Johann Sebastian Bach, wurde 1734 uraufgeführt. Die gross angelegte Komposition für Instrumente und mehrere Sänger, für grosse Kirchenfeste geschrieben, war erneut eine grosse Herausforderung für den Kirchenchor. Mit der Verpflichtung von Barbara Fuchs, Sopran, Astrid Pfarrer, Alt, Hubert Saladin, Tenor und Lisandro Abadie, Bass, ist es der Leiterin Hedwig Gfeller erneut gelungen, herrliche Solostimmen nach Biglen zu verpflichten. Hervorragend auch das Orchester unter der Leitung von Konzertmeister Simon Loosli.

Die spätgotische Kirche Biglen, eine der schönsten im Kanton Bern, bot den passenden Rahmen für dieses grossartige Konzert. Die zahlreichen Stimmen des grossen Chors vereinigten sich mit dem Orchester zu einem mächtigen, raumfüllenden Klangkörper zum Beginn der vierten Kantate "Gottes Sohn will der Erden Heiland und Erlöser werden." In den Oratorien des 17. und 18. Jahrhunderts übernahm ein Erzähler die gesungene Beschreibung von Szenen und Handlungen. Im Weihnachtsoratorium ist die Erzählerrolle dem Evangelisten, gesungen vom Tenor Hubert Saladin, zugedacht. Meisterhaft dann auch die Sprechgesänge (Rezitativ) mit Choral des jungen, hervorragenden südamerikanischen Basses Lisandro Abadie, die Sopranarie (Barbara Fuchs) und die Tenorarie. Die vierte Kantate schloss mit dem mächtigen Choral "Jesus richte mein Beginnen".

"Ehre sei dir, Gott gesungen" jubelte der Chor zu Beginn der fünften Kantate. Der Sprechgesang der glänzend disponierten Astrid Pfarrer (Alt) und der Chor begleiteten dann die Weisen vom Morgenland zum neugeborenen König der Juden. Die Arie "Erleucht auch meine finstre Sinnen", Lisandro Abadie" liess ein Licht der Hoffnung erstrahlen, bevor der Evangelist den Bogen zum König Herodes und seinen dunklen Gedanken spannte.

Die sechste und letzte Kantate des Oratoriums leitete der Chor mit einem mächtigen Glaubensbekenntnis ein. Der Erzähler liess dann Herodes mit falscher Zunge sprechen und in einem Rezitativ und einer Arie warnte die Sopranistin "Nur ein Wink von seinen Händen stürzt ohnmächt'ger Menschen Macht". Beim herrlichen Schlusschoral "…denn Christus hat zerbrochen, was euch zuwider war" konnten Chor und Orchester noch einmal ihre aussergewöhnliche Musikalität und Präzision unter Beweis stellen. Hedwig Gfeller war es in monatelanger Arbeit wieder einmal gelungen, den Chor hervorragend auf das Werk von Bach einzustimmen und Solisten, Orchester und Chor zu einem harmonischen Ganzen zu formen. Das fachkundige Publikum dankte es allen Mitwirkenden denn auch mit grossem Applaus.

Im nächsten Jahr wird ein weiteres, grosses Werk der Kirchenmusik auf dem Programm stehen: Der Messias von Georg Friedrich Händel. Das Oratorium wird in zwei Teilen aufgeführt. 15./16./17. Dezember 2006: Weihnachten
(Teil 1) und 31. März und 1. April 2007: Passion /Teil 2 und 3).

[i] Mehr Bilder folgen...

www.biglen.ch

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Erstellt: 19.12.2005
Geändert: 19.12.2005
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