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urCHix - Ils Fränzlis da Tschlin

Walkringen
Konzertsaal im Rüttihubelbad
10.09.2010
20:00 Uhr
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"I vegnan ils Fränzlis!" Erschallte dieser Ruf durchs Dorf, wusste die Jugend: Heute wird bis spät in den Morgen hinein getanzt.
Die Fränzlis gehörten zur Dynastie der Familie Waser, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus der Innerschweiz über das Bündner Oberland ins Engadin eingewandert ist. Doch der Familienname Waser spielte kaum eine Rolle. Bekannt wurde der Vorname: Dieser war gleichsam Marke und prominent vertreten als Franz, Franz-Anton, Franz-Xaver und Franz-Josef, der bekannteste unter den Musikern.
Klein, schmächtig von Statur, blind geboren und darum auf dem Bauernhof zum Nichtstun verurteilt, konnte er seine Talente als virtuoser Geiger voll zur Entfaltung bringen. Ob seine Brüder und Cousins auch so gute Musiker waren? Leider (oder zum Glück?) liegen keine Aufnahmen der Fränzlis vor. So leben wir von den schönen Geschichten, welche um diese legendäre Musikerdynastie kreisen und der Nachwelt überliefert wurden.
Was mit Sicherheit gesagt werden kann, ist, dass Streichinstrumente in der Fränzli-Musik eine wichtige Rolle spielten. Nach und nach jedoch wurden diese von der Handorgel (Akkordeon) verdrängt.

Bei den jetzigen Fränzlis kommt der Vorname "Franz" nur mehr im Titel vor. Um so präsenter ist dafür der Name Janett, die Musikerfamilie aus Tschlin. Immer noch ertönen die überlieferten Tänze der "Ur-Fränzlis", jedoch nicht für Tanzanlässe, sondern als konzertante Musik.
Mit einer Tradition wurde Schluss gemacht: War die Fränzlimusik früher ausschliesslich eine Männerdomäne, gehört seit Beginn dieses Jahrhunderts auch eine Frau zur Formation.

Anfangs traten die "Fränzlis da Tschlin" nur sporadisch öffentlich auf. Was gut zehn Jahre lang ein Tipp für Insider war, änderte sich 1996 als "pariampampam", der erste Tonträger erschien. Die Unterengadiner Musiker waren mehr und mehr gefragt und haben bis heute in der Schweiz und im Ausland viele Konzerte gegeben.
Im Jahr 2000 ist "in viadi", der zweite Tonträger erschienen und im Januar 2005 der Dritte mit dem Titel "ballada".
Ziemlich schnell war den neuen Fränzlis klar, dass sie nicht nur bei den überlieferten Tänzen bleiben wollen. Und so haben sie im Laufe der Zeit mit neuen, teils eigenen Stücken und mit eigenwilligen Bearbeitungen der alten Tänze ihren persönlichen Stil entwickelt.
Die Neukompositionen verraten Musikanten mit offenen Ohren für die Einflüsse aus dem Jazz oder der klassischen Musik. Ihrer musikalischen Muttersprache, der Volksmusik, sind sie jedoch treu geblieben.
Die alten Polkas, Mazurkas, Walzer und Märsche zeugen von der vielseitig geprägten Unterengadiner Kultur. Italienische, wienerische, jenische und natürlich rätoromanische Einflüsse sind unüberhörbar. Sowohl der Volksmusikfan wie der Klassikfreak oder die Liebhaberin der gehobenen Unterhaltungsmusik kommen bei den Konzerten auf ihre Rechnung.


Kontakt

Kultur Stiftung Rüttihubelbad
Rüttihubel 29
3512 Walkringen
F: 031 700 81 81
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Erstellt: 02.09.2010
Geändert: 02.09.2010
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