- Region
Rückblick: Das bewegte 2022 die Region
Endlich fertig Corona, dafür Beizen- und andere Strudel sowie - für unsere kleine Region - gar nicht so wenig Promis: BERN-OST blickt auf ein bewegtes Jahr zurück.
Sei es auf BERN-OST oder an den Stammtischen selber: Geschichten über Beizen gab es überdurchschnittlich häufig zu erzählen und zu schreiben. Den Beginn machte Anfang Jahr der Sternen Oberdiessbach, welcher sein vorläufiges Ende vermeldete. Mitte Januar folgte das vorläufige Ende für den Löwen Grosshöchstetten, dann der Durstige Bruder Utzigen, und so weiter. Es folgten aber auch in regelmässigen aussichtsreiche Abständen Neustarts, so im Löchlibad Obergoldbach, im Löwen Grosshöchstetten, im Schlossgut Münsingen oder im Löwen Oberdiessbach. Eine unrühmliche Ausnahme bildete eines der bekanntesten Restaurants der Region: Das Metzgerhüsi Walkringen feierte im Juni Wiederöffnung und ging noch im laufenden Jahr wieder Konkurs.
Es gab durchaus auch positive Wirtschafts-News im ablaufenden Jahr: Beim Kreisel in Konolfingen entstand der erste Drive-in-Beck der Region, der Biohof Trimstein produziert den ersten Tofu aus der Region, auf dem Dättlig in Biglen entsteht eine Halle für 80 Wohnmobile, in Grosshöchstetten eröffnete Daniel Schneiter beim Bahnhof einen neuen Treffpunkt mit Ausstellung, in Wichtrach entstand in der ehemaligen Dorfchäsi ein neuer Lebensmittelladen und die Brauerei Egger in Worb plant die komplette Rückkehr nach Worb.
Plötzlich alle Augen auf Vechigen
Ende Februar machte eine kleine Brücke in Konolfingen grosse Schlagzeilen. Wegen Rissen durfte die Brücke nach Ursellen nur noch mit 21 Tonnen befahren werden. Später krebste die SBB zurück und korrigierte auf ein Maximalgewicht von 21 Tonnen pro Achse.
Ein schweizweit beachteter Kriminalfall wurde Anfang Mai bekannt: Der - inzwischen entlassene - Finanzverwalter der Gemeinde nahm mit gefälschten Unterschriften 4 Millionen Franken auf. BERN-OST berichtete in der Folge exklusiv, wie es zum Betrug gekommen war. Der Fall wird die Gerichte und die Beteiligten noch einige Zeit beschäftigen - insbesondere auch die Gemeinden Vechigen und Ittigen. Mitte Mai erklärte Ittigens Gemeindepräsident Marco Rupp gegenüber BERN-OST, er gehe davon aus, dass seine Gemeinde das Geld von Vechigen zurückerhalten werde.
Anfang Mai startete die öffentliche Mitwirkung zum Zonenplan und dem Baureglement der Gemeinde Stettlen: Im Bernapark Deisswil sollen dereinst 2000 Menschen leben und ebenso viele arbeiten. Aktuell hat Stettlen rund 3200 Einwohner:innen.
Neue Begegnungsorte und ein Zwetschgenhype
Ende Juni hat Grosshöchstetten mit dem Bühlmatte Treff einen gemütlichen Begegnungsort eröffnet. Das bisherige Märitpintli wurde damit in einen gemütlichen Treffpunkt für alle Generationen verwandelt. Auch in Konolfingen entstand im Lauf des Jahres ein neuer Saal für die gesamte Bevölkerung, und zwar im Erweiterungsbau des katholischen Pfarreizentrums auf dem Inseli. Und: In Oberdiessbach ist dank der vorgesehenen Sanierung des Geissbühlerhauses der Weg geebnet, dass die Gemeinde bald wieder über einen Saal verfügen sollte. Im Dezember sagte die Bevölkerung Ja zur nötigen Steuererhöhung.
Mitte August erregte der Grosshöchstetter Obstbauer Reto Schürch grosses Aufsehen mit seinem Entscheid, seine Zwetschen gegen eine Kollekte abzugeben. Wegen der anhaltenden Trockenheit und die fehlenden Niederschläge waren sie zu klein für den regulären Verkauf. Der Erfolg der Aktion war enorm und das Medienecho gewaltig.
Ungewollter Spitzenreiter Richigen
Anfang September wurden die zum Teil enormen Preissteigerungen beim Strom auf das kommende Jahr hin bekannt. Schweizweit ganz an der Spitze steht Richigen, wo die Strompreiserhöhung auf 2023 hin über 40 Prozent ausmachen wird. Ein grosses Problem wird die Preisexplosion auch für den Wislepark Worb und die Sagibachhalle Wichtrach, welche den Strom auf dem freien Markt beziehen.
Ende August schloss mit der Dorfbäckerei der letzte Laden in Walkringen. "Sie haben sich wirklich Mühe gegeben. Aber die Walkringer Kundschaft unterstützt den Laden einfach zu wenig", zeigte Hauseigentümerin Ursula Jegerlehner gegenüber BERN-OST Verständnis für den Entscheid.
Strapazierte Finanzen und gefeierte Vereine in Worb
Ende September zeigte sich, dass die nötige Sanierung des Worber Oberstufenschulhauses die Gemeindefinanzen arg strapazieren wird. Derzeit wird mit einem Sanierungsbudget von 13 Millionen Franken gerechnet, damit unter vielem anderen die Erdbebensicherheit verbessert werden kann.
Mitte Oktober wurde in Worb der erste Tag der Worber Vereine gefeiert. Ziel des Anlasses war es, die Freiwilligenarbeit zu würdigen. Viele Vereine machten mit, und auch das tolle Wetter half, dass der Anlass zu einem echten Volksfest "ausartete". Mehr davon bitte! In Münsingen fanden zur fast gleichen Zeit die Aaretaler Kurzfilmtage statt. An drei Tagen wurden Kurzfilme aus 19 Ländern gezeigt.
Ende Oktober weihten die Infrawerke Münsingen auf dem Dank ihrer Nachbarin Biral AG die bisher grösste Photovoltaikanlage von Münsingen ein. Bis zu 720'000 Kilowattstunden Strom produziert die Anlage pro Jahr. Das sind rund 1,5 Prozent der 58 Gigawattstunden, die in Münsingen jährlich verbraucht werden.
Eine neue Turnhalle in Biglen und neues Leben auf dem Schwand
Ende November sagte die Stimmbevölkerung von Biglen an der Urne Ja zu einer neuen, 11,4 Millionen teuren Turnhalle. 44 Meter breit, 23 Meter lang, Satteldach und gebaut in Holz: So soll die neue Mehrzweckhalle dereinst aussehen. Im Vorfeld hatte sich Widerstand vor allem gegen das geplante Baumaterial geregt. An der kurze Zeit später stattfindenden Gemeindeversammlung befürwortete die Mehrheit auch eine Steuerhöhung zur Finanzierung der Halle.
Nachdem die Bio Schwand AG in Münsingen im Februar Konkurs gegangen war, ersteigerte eine Konolfinger Firma WBS AG Anfang Dezember die Gebäude mit Baurecht für fünf Millionen Franken. Die WBS plant ein "Wohn- und Bildungszentrum für Menschen mit unterschiedlichem Bedarf".
Priscilla Presley in Konolfingen und andere Promis
Sogar etwas People-Geschichten hatte BERN-OST zu bieten: Priscilla Presley, die Ex-Frau von Elvis Presley, hat im Februar anlässlich der Hochzeit ihres Sohnes einige Tage in Konolfingen verbracht, das Rüfenachter Model Alison Uetz wurde von der Topmarke Guess unter Vertrag genommen, Christa und Bernhard Krähenbühl aus Oberhünigen kochten bei "Landfrauenküche spezial" auf SRF, der Rubiger Künstler Housi Knecht kreierte eine Trophae für Bundesratslegende Adolf Ogi und Ex-Fernsehkoch Adrian Tschanz hat den Brunnenhof Oppligen übernommen.
Zünftig in ein Wespennest stach BERN-OST mit dem 1.-April-Scherz, das Worber Dorfzentrum werde bald autofrei. "1. April, 1. April", hätte die Redaktion damals am liebsten durch die Handys, Notebooks und PCs der Leser:innen gerufen.
Wir wünschen allen einen guten Rutsch und ein tolles neues Jahr und versprechen auch für 2023 - ausser allenfalls am 1. April - viele top seriöse News. Häbets guet!
Erstellt:
31.12.2022
Geändert: 31.12.2022
Klicks heute:
Klicks total:
Bei BERN-OST gibt es weder Bezahlschranken noch Login-Pflicht - vor allem wegen der Trägerschaft durch die Genossenschaft EvK. Falls Sie uns gerne mit einem kleinen Betrag unterstützen möchten, haben Sie die Möglichkeit, dies hier zu tun.