- Wirtschaft
Schlosswiler Moschtete fast ohne Äpfel: Im Jubiläumsjahr gibts auch Härdöpfu
Da 2017 ein ganz schlechtes Apfeljahr ist, müssen die Organisatoren der 20. Moschtete am 21. Oktober in Schlosswil improvisieren. Sie verkaufen nebst den üblichen Apfel-Produkten auch Härdöpfu.
Dass an der Schlosswiler Moschtete Schlosswiler Äpfel vermostet werden, muss normalerweise nicht erwähnt werden. Vier- bis fünfhundert Kilo Äpfel, eine Paloxe voll, lässt "Dorfmoschter" Walter Bärtschi jeweils durch seine antike Presse, sagt er auf Anfrage. "Das ergibt rund 300 Liter Most."
Das Gros des Mostobstes habe jeweils Familie Stucki vom Schlossgut geliefert. Heuer aber, ausgerechnet im 20. Jahr der noch jungen Tradition, ist alles anders. Die Apfel- und Birnenernte fiel fast ganz aus. Die Gründe sind bekannt: Früher und warmer Frühling, kurz nach Ostern Frost bis zu minus sechs Grad. Den bereits zu weit entwickelten Blüten oder jungen Früchten war das zu kalt. Sie fielen ab.
"Sehen, ob wir es regional durchziehen können"
Aus Schlosswil selber gebe es praktisch nichts. "Ich habe ein paar Zusagen von Betrieben aus der Region", sagt Bärtschi. "In der letzten Woche vor der Moschtete werde ich diesen versprochenen Äpfeln nachgehen und dann schauen wir, ob wir es regional duchziehen können." Allenfalls werde er den Einkaufsradius erweitern, etwa auf die Region Bielersee, die vom Osterfrost kaum betroffen war. Ein Einkauf im Ausland sei aber noch kein Thema. "Wir werden das inländisch organisieren", ist Bärtschi zuversichtlich.
Werden die Äpfel und der Most teurer sein dieses Jahr? "Die Preise für Mostobst sind am klettern. Wir wälzen das aber eher nicht auf die Mostpreise ab." Das Mosten an der Moschtete sei ja nicht aufs Geldverdienen ausgelegt. Es gebe ein "Kässeli", in das jeweils auch die Gemeinde etwas einzahle, um den Anlass und die vergünstigten Obstbäume zu finanzieren, die an der Moschtete verkauft werden, erklärt Bärtschi. Diese Hilfe werde sich ungefähr im gleichen Rahmen bewegen, am Ende werde halt weniger im Kässeli übrigbleiben.
2017: Wenig Äpfel, viele Härdöpfu
Bärtschi vermostet auf seinem eigenen Hof "Oele" 60 bis 100 Tonnen Obst pro Jahr, natürlich auf einer modernen und effizienten Presse. Was die miese Ernte für sein Geschäft bedeutet, kann er noch nicht abschätzen. Dass sein Most teurer wird, schliesst er nicht aus. Auch ob er den Bedarf wie sonst aus der "erweiterten" Region decken kann, stehe noch in den Sternen. "Das wird sich jetzt in den nächsten Wochen zeigen."
Die "Härdöpfu", die man an der heurigen Moschtete kaufen kann, wuchsen übrigens ebenfalls auf dem Schlossgut. Im Gegensatz zu ihren Cousins am Baum wuchsen die Äpfel im Boden dieses Jahr nämlich aussergewöhnlich gut.
[i] Zum BERN-OST Veranstaltungseintrag...
[i] Siehe auch News-Artikel "Magere Apfelernte nach eisigem April: Frost im Frühling, Frust im Herbst" vom 2.10.2017...
Das Gros des Mostobstes habe jeweils Familie Stucki vom Schlossgut geliefert. Heuer aber, ausgerechnet im 20. Jahr der noch jungen Tradition, ist alles anders. Die Apfel- und Birnenernte fiel fast ganz aus. Die Gründe sind bekannt: Früher und warmer Frühling, kurz nach Ostern Frost bis zu minus sechs Grad. Den bereits zu weit entwickelten Blüten oder jungen Früchten war das zu kalt. Sie fielen ab.
"Sehen, ob wir es regional durchziehen können"
Aus Schlosswil selber gebe es praktisch nichts. "Ich habe ein paar Zusagen von Betrieben aus der Region", sagt Bärtschi. "In der letzten Woche vor der Moschtete werde ich diesen versprochenen Äpfeln nachgehen und dann schauen wir, ob wir es regional duchziehen können." Allenfalls werde er den Einkaufsradius erweitern, etwa auf die Region Bielersee, die vom Osterfrost kaum betroffen war. Ein Einkauf im Ausland sei aber noch kein Thema. "Wir werden das inländisch organisieren", ist Bärtschi zuversichtlich.
Werden die Äpfel und der Most teurer sein dieses Jahr? "Die Preise für Mostobst sind am klettern. Wir wälzen das aber eher nicht auf die Mostpreise ab." Das Mosten an der Moschtete sei ja nicht aufs Geldverdienen ausgelegt. Es gebe ein "Kässeli", in das jeweils auch die Gemeinde etwas einzahle, um den Anlass und die vergünstigten Obstbäume zu finanzieren, die an der Moschtete verkauft werden, erklärt Bärtschi. Diese Hilfe werde sich ungefähr im gleichen Rahmen bewegen, am Ende werde halt weniger im Kässeli übrigbleiben.
2017: Wenig Äpfel, viele Härdöpfu
Bärtschi vermostet auf seinem eigenen Hof "Oele" 60 bis 100 Tonnen Obst pro Jahr, natürlich auf einer modernen und effizienten Presse. Was die miese Ernte für sein Geschäft bedeutet, kann er noch nicht abschätzen. Dass sein Most teurer wird, schliesst er nicht aus. Auch ob er den Bedarf wie sonst aus der "erweiterten" Region decken kann, stehe noch in den Sternen. "Das wird sich jetzt in den nächsten Wochen zeigen."
Die "Härdöpfu", die man an der heurigen Moschtete kaufen kann, wuchsen übrigens ebenfalls auf dem Schlossgut. Im Gegensatz zu ihren Cousins am Baum wuchsen die Äpfel im Boden dieses Jahr nämlich aussergewöhnlich gut.
[i] Zum BERN-OST Veranstaltungseintrag...
[i] Siehe auch News-Artikel "Magere Apfelernte nach eisigem April: Frost im Frühling, Frust im Herbst" vom 2.10.2017...
Autor:in
Anina Bundi, info@bern-ost.ch
Nachricht an die Redaktion
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Erstellt:
12.10.2017
Geändert: 12.10.2017
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