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Schulraumplanung Konolfingen: IG kritisiert Gemeinderat scharf

Die IG "Schule mitgestalten" ist mit dem Vorgehen des Konolfinger Gemeinderats nicht einverstanden. Es bestehe kein Interesse an einer Zusammenarbeit. Als Konsequenz tritt die IG aus der Begleitgruppe aus. Gemeindepräsident Daniel Hodel (SVP) weist die Vorwürfe zurück.

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Das Schulhaus Stalden soll in die neue Schullandschaft eingebunden werden. (Bild: www.schulekonolfingen.ch)

Im Rahmen der Umstrukturierung der Schule Konolfingen soll im Dorfzentrum eine Gesamtschulanlage entstehen. Damit verbunden sind die Schliessung der Schulhäuser Konolfingen Dorf und der Quartier-Kindergärten Sonnrain, Mooshaus und Inseli. Mittels einer Petition verlangte die IG „Schule mitgestalten“ diesen Frühling vom Gemeinderat das Vorlegen alternativer Varianten.

Nun geht die Schulraumplanung in die nächste Phase. Wie der Gemeinderat diese Woche bekannt gab, soll auf der "Parzelle Hübeli" die Grundlage für einen Neubau geschaffen werden. „Eine Machbarkeitsstudie hat aufgezeigt, dass sich auf dem Land zwischen Kirchbühlschulhaus und der Bahnlinie eine Schullandschaft erstellen liesse, welche die Bedürfnisse einer Primarschule mit Basisstufe ideal erfüllen könnte“, so der Gemeinderat. Dabei soll das Schulhaus Stalden miteingebunden werden. 

„Das Vorgehen ist nicht redlich“

Der IG „Schule mitgestalten“ stösst dieser Entscheid sauer auf. „Mit dem Strategieentscheid und der Erarbeitung von Vorverträgen hat der Gemeinderat von Konolfingen seine zentrale Präferenz zementiert und jede öffentliche Mitwirkung ad absurdum geführt“, schreibt die IG in einer Medienmitteilung.

Wie IG-Vertreter Marc Zbinden gegenüber BERN-OST festhält, empfinde die Interessengemeinschaft das Vorgehen des Gemeinderats als "nicht redlich". So fehle bis heute eine Antwort auf die Petition. Vordergründig sei seitens der Gemeinde Gesprächsbereitschaft signalisiert und mit dem Soundingboard eine Begleitgruppe geschaffen worden, im Hintergrund das Projekt aber dennoch nur in eine Richtung verfolgt worden. Eine dezentrale Variante gebe es weiterhin nicht.

„Die demokratische Legitimation fehlt“, so Zbinden weiter. Die IG sei nicht einverstanden, dass die Bevölkerung nicht in die Planung eingebunden werde. Das Soundingboard sei anlässlich des ersten Zusammentreffens am 8. November vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Die IG sei zwar weiterhin bereit, aktiv an der Schulraumplanung mitzuarbeiten, sehe jedoch unter diesen Umständen keine andere Möglichkeit, als sich aus der Begleitgruppe zurückzuziehen.

Schulraumplanung kommt vors Volk

Gemeindepräsident Daniel Hodel (SVP) kann die Vorwürfe so nicht gelten lassen. Neben dem kürzlich vorgestellten Projekt werde auch ein Satellitenstandort in Konolfingen Dorf in Erwägung gezogen. Da es sich um weitreichende Entscheide handle, benötige der Gemeinderat aber mehr Zeit. Das Geschäft werde Anfang Jahr behandelt und eine Antwort an die Petitionäre verfasst. „Unabhängig davon, wie diese ausfällt: Es wird eine Urnenabstimmung geben“, so der Gemeindepräsident.

 

[i] Siehe auch:

- „Konolfingen – Gemeinderat kommt Petitionären entgegen“ vom 05.11.2016
"Schulraumplanung Konolfingen: Gemeinde lanciert Webauftritt" vom 26.04.2016
"Daniel Hodel zur Schulraumplanung Konolfingen: 'Die Vorwürfe kann ich nicht gelten lassen'" vom 8.4.2016
- "Schulraumplanung Konolfingen: Eltern lancieren Petition" vom 05.04.2016
"Schulraumplanung in Konolfingen: Widerstand gegen Schliessung von Quartierschulen" vom 17.02.2016


Autor:in
pd/et, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 11.11.2016
Geändert: 11.11.2016
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