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Schulhaus Worbboden: Dafür werden die 26 Millionen benötigt

Das Schulhaus Worbboden soll seit über zehn Jahren saniert werden. Immer wieder wurde die Sanierung verschoben. Jetzt hat sich einiges angesammelt und das kostet. Am 22. Oktober kann das Volk darüber abstimmen.

Worbboden: 23 Millionen für die Sanierung und drei Millionen für das Provisorium. (Foto: Rolf Blaser)

«Man hätte schon lange renovieren sollen», sagte Gemeindepräsident Nikolaus Gfeller (EVP) anlässlich eines Medientermins. Jetzt geht es ans Eingemachte. 23 Millionen kostet die Sanierung von Fassade, Böden und Elektrischem. Drei Millionen müssen zudem aufgewendet werden für ein Provisorium, damit die Schulkinder während der Bauzeit unterrichtet werden können. Am Donnerstagabend hat die Gemeinde einen Informationsanlass durchgeführt, im Internet wurde die Botschaft zur Abstimmung veröffentlicht.

 

48-jähriges Schulhaus

Das Schulhaus Worbboden wurde 1975 gebaut, damals kostete der Bau 17 Millionen Franken. Jetzt muss das Haus generalüberholt werden. Die Fassade soll komplett durch eine neue Holzmetall-Fassade ersetzt werden, für die Fenster ist eine Dreifach-Wärmeschutz-Verglasung vorgesehen. Auch das östliche Flachdach muss renoviert werden, die restlichen Dächer wurden bereits vor Jahren saniert. Gleichzeitig wird die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach erweitert.

 

Neue Klassenzimmer

Die Raumaufteilung soll neu flexibler gestaltet werden. Jedem Klassenzimmer wird ein Gruppenraum in der Grösse eines halben Klassenzimmers zugewiesen. Das Mobiliar in den Schulzimmern wird ersetzt. Dies sei aus pädagogischen Gründen und aufgrund des Alters notwendig.

 

Neu mit Lüftung, LED und Lift

Geplant ist auch ein neues Lüftungssystem. Dazu gehören motorisierte Fensterflügel und Oberlichter sowie ein Abluftkanal pro Klassentrakt. Künftig können damit im Sommer die Fenster über Nacht geöffnet werden, damit sich die Zimmer abkühlen.

 

Die gesamte Beleuchtung wird auf LED umgerüstet. Auch die Heizungs- und Sanitäranlagen sind nach 48 Jahren Benützung an ihrem Lebensende und werden ersetzt. Um das Schulhaus behindertengerecht einzurichten, muss ein Lift eingebaut werden. Damit kann man künftig barrierefrei von der Galerie in die Turnhalle gelangen. In der Aula soll die Bühnentechnik ersetzt werden, zudem soll der Pausenplatz attraktiver gestaltet und begrünt werden.

 

Zwei Jahre im Provisorium

Während der 16-monatigen Bauzeit findet der Unterricht in einem Provisorium statt. Da es sich beim Oberstufenzentrum um einen massiven Betonbau handelt, sei ein Unterrichtsbetrieb aus Lärm- und Sicherheitsgründen während den Bauarbeiten nicht im selben Gebäude möglich. Aus Kapazitätsgründen könnten die 280 Schülerinnen und Schüler nicht in anderen Schulhäusern untergebracht werden. Deshalb soll auf dem roten Platz vor der Turnhalle ein Provisorium errichtet werden. Dafür sind 2.8 Millionen Franken veranschlagt.

 

Neubau drei Mal teurer

26 Millionen Franken sind viel Geld für eine Sanierung. Ein Neubau wäre jedoch rund drei Mal teurer gekommen, schreibt der Gemeinderat in der Botschaft. In Belp habe man dies bei einer Schulhaussanierung geprüft. Die Fachleute aus Worb kamen zur Einschätzung, dass dies auch im Worbboden der Fall wäre.

 

Keine Steuererhöhung

Der Gemeinderat geht davon aus, dass der Umbau finanziert werden kann, ohne dass die Steuern erhöht werden müssen. Auch wenn 26 Millionen Franken für das Schulhaus Worbboden investiert werden, basiert die Finanzplanung bis 2028 auf einem Steuerfuss von 1.70 Einheiten. «Es bleibt das Ziel, das halten zu können», schreibt der Gemeinderat.  

 

Für die Sanierung

Das Geschäft war im Grossen Gemeinderat Worb umstritten und ging mit 22 zu 16 Stimmen durch. Dafür stimmten SP, Grüne, Die Mitte, GLP und EVP. Sie sprachen sich dafür aus, da viele Bauteile ihre Lebensdauer längst überschritten hätten. Durch den Minergie-Ausbau könne der Wärmebedarf gegenüber heute um 60 Prozent gesenkt werden. Dadurch könnten künftige Betriebskosten reduziert werden.

 

Gegen die Sanierung

FDP und SVP sagten Nein zum 26-Millionen-Kredit. Sie kritisierten, dass das Schulhaus für die Anzahl Schulkinder zu gross sei. Zudem soll in die Bildung und nicht in eine überdimensionierte Infrastruktur investiert werden. Das letzte Wort hat das Stimmvolk, über die Vorlage abgestimmt wird am 22. Oktober.

 

[i] Laut Plan sollte das Schulhaus zwischen Februar 2026 und Juli 2027 renoviert werden.

 

[I] Quelle: Botschaft an die Stimmberechtigten


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 26.09.2023
Geändert: 26.09.2023
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