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Worb - Neue Misstöne zum Dreiklang
Das Projekt Dreiklang ist blockiert. Wegen der Beschwerde von Anwohnern gegen den Stärnematt-Parkplatz könnte sich Aldi allenfalls zurückziehen. Man sei daran, eine Lösung zu suchen, sagt Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP).
«Wir könnten mit dem Bau des Dreiklangs beginnen.» Andreas Wälti, Präsident der Worber Investorengruppe Dreiklang Hofmatt AG, spricht im Konjunktiv. Denn bauen kann die AG wegen einer Beschwerde gegen die Baubewilligung nicht. Die Situation ist verzwickt, drei Gruppierungen mit unterschiedlichen Interessen sind involviert.
Da ist einmal die Bauherrin, die Dreiklang Hofmatt AG. Sie möchte die Überbauung mit 60 Wohnungen und einem Aldi-Laden auf dem Platz vor der Eishalle möglichst bald beginnen. Denn Aldi könne sich vom Vertrag zurückziehen, wenn Mitte 2017 die Baubewilligung nicht rechtsgültig ist. Diesen Mieter zu verlieren, wäre für die AG jedoch fatal.
Beteiligt ist auch die Gemeinde Worb als Eigentümerin des Areals. Zwar werden dort zur Bauzeit des Dreiklangs 120 öffentliche Parkplätze zur Verfügung stehen. Zu wenig für den Wislepark und das Militär, das dort oft untergebracht ist, findet der Gemeinderat. Als Ersatz soll der «Multifunktionsplatz Stärnematt» geschaffen werden, der – zeitweise – als Entlastung dienen könnte. Das Parlament hat den Kredit dafür bereits bewilligt, das Baugesuch ist eingereicht.
Anwohner machen Druck
Als dritte Partei mischt die Wohngenossenschaft Hawo mit. Sie will verhindern, dass direkt vor ihren Häusern der Parkplatz Stärnematt inklusive Zufahrt entsteht. Die Genossenschaft hat einen Trumpf in der Hand: den Zeitdruck des Dreiklang-Projekts. Nach Ablehnung ihrer Einsprachen gegen die Baugesuche des Parkplatzes und des Dreiklangs hat die Hawo bei der kantonalen Baudirektion Beschwerde eingereicht. Die Genossenschaft fordert eine Wiederholung der Volksabstimmung zum Dreiklang, weil unterdessen Änderungen am Projekt vorgenommen worden seien.
Das stimmt: Eines der unterirdischen Parkgeschosse wurde gestrichen, und zwei Häuser dürfen höher gebaut werden als ursprünglich vorgesehen. Doch diese Bestimmungen sind im Rahmen einer Teilortsplanungsrevision rechtskräftig geworden. Es ist deshalb kaum anzunehmen, dass die Beschwerdeführer durchkommen. Bis zum Entscheid blockieren sie aber den Baubeginn. Die Hawo habe signalisiert, dass sie die Beschwerde zurückziehe, sofern der Multifunktionsplatz Stärnematt nicht realisiert werde, weiss Andreas Wälti. «Aus unserer Sicht muss sich die Gemeinde nun dringend bewegen und das Baugesuch für die Stärnematt sofort zurückziehen.» Sonst gefährde sie das ganze Dreiklang-Projekt.
Gemeinderat sucht nach Lösung
[i] Siehe auch:
- "Dreiklang Hofmatt AG fordert: 'Die Gemeinde Worb soll handeln'" vom 18.11.2016
- „Worb - FDP bedauert Stillstand zwischen Altersheim und Dreiklang“ vom 16.11.2016
- "Nach der Einsprache die Beschwerde: Worber Dreiklang stockt weiter" vom 8.11.2016
- "Worber Dreiklang-Knatsch: Anwohner reichen doppelte Einsprache ein" vom 21.4.2016
- "Worb: Der umstrittene Parkplatz wird teurer" vom 3.8.2016
- "Worber Dreiklang: Anwohner protestieren - Kredit trotzdem bewilligt" vom 21.03.2016
- "Worber Dreiklang-Wirbel: Anwohner wehren sich gegen Stärnematt-Parkplatz" vom 21.03.2016
- "Worb - Keine weitere Ehrenrunde beim Worber Dreiklang-Bau" vom 16.02.2016
- "Misstöne beim Dreiklang: Worb vor der ersten ausserordentlichen GGR-Sitzung-2 vom 22.01.2016
- "Worb: Keine zusätzlichen Parkplätze im Dreiklang" vom 21.01.2016
- "Dreiklang Worb: Mehr Wohnungen, höhere Kosten, Altesbetreuung Worb statt Domicil Bern" vom 10.12.2015
- "Worb: Sorge um Parkplätze" vom 08.12.2015
- "Worb: Dreiklang wird höher" vom 08.09.2015
Erstellt:
23.11.2016
Geändert: 23.11.2016
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