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Rubigen - Kästli will massiv vergrössern
Die Firma Kästli plant die Erweiterung der Kiesgrube im Gebiet Eichholz und Rütiweid. Dafür braucht es eine Überbauungsordnung, die voraussichtlich am 10. Juni zur Abstimmung kommt. Heute Montag findet dazu eine öffentliche Informationsveranstaltung statt.
Die Kästli Bau AG in Rubigen plant die Erweiterung ihrer Kiesabbaufläche im Gebiet Eichholz und Rütiweid. Dafür ist eine Überbauungsordnung (UeO) erforderlich, über die es in Rubigen voraussichtlich am 10. Juni eine Urnenabstimmung gibt.
Bis in 30 Jahren soll alles wieder aufgefüllt sein
Mit der Erweiterung will die Firma ihr Abbaugebiet in den nächsten Jahren auf einem Gebiet von total 22 ha (1 Hektare = 10'000 m2) in sieben Etappen vergrössern. Gemäss dem technischen und Umweltprüfungsbericht eines Ingenieurbüros zuhanden von Behörden und Kästli Bau, umfassen die Etappen zwischen 1 und 4.5 ha. Da sich die Etappen zeitlich überschneiden, wird meist mehr als eine Teilfläche offen sein. Bis in spätestens 30 Jahren soll aber nach Kästlis Plänen alles wieder aufgefüllt und wiederhergestellt sein.
Momentan ist die Abbaufläche insgesamt 12 ha gross. Effektiv wird aber nur auf einer Fläche von 4 ha im Bereich Eichholz Kies abgebaut. Die Bodenweid, für die die Firma erst 2017 nach einem langen Rechtsstreit eine nachträgliche Abbaubewilligung erhalten hat, ist schon wieder in der Auffüll- und Wiederherstellungsphase, ein Teilgebiet ist bereits fertig rekultiviert.
Daniel Kästli, Verwaltungsratspräsident der Kästli Bau AG betont, dass die effektiv genutzte Fläche durch die UeO Rütiweid nicht wachse. "Der Betrieb und die von uns temporär für die Kiesgewinnung beanspruchte Fläche werden mit der UeO Rütiweid nicht grösser, sondern sie verlagern sich an einem anderen Ort", sagt er.
Wald und Fruchtfolgeflächen betroffen
Das vorgesehene Gebiet wird heute vorwiegend land- und forstwirtschaftlich genutzt. Das landwirtschaftliche Kulturland soll gemäss Bericht durch die etappierten Arbeiten geschont und die beanspruchte Fläche klein gehalten werden. Insgesamt sind 17 ha Kulturland betroffen. Die Etappen sollen vom Abbau bis zum Abschluss der Wiederherstellung als Fruchtfolgeflächen jeweils bis zu 13 Jahre dauern.
In den Bereichen Eichholz und Schattholz müssten für die Erweiterung 3,6 ha Wald gerodet werden. Ersatzaufforstungen sind hier grösstenteils innerhalb von 15 Jahren geplant. Für die Rodungen, und weil durch das Abbaugebiet zwei Bäche fliessen, beantragt die Firma Kästli diverse Ausnahmebewilligungen.
Gemäss Bericht soll es durch die Erweiterung nicht zu Mehrverkehr kommen.
Start in neuem Gebiet erst in zehn Jahren
Im bereits bewilligten Gebiet Eichholz dauert der Abbau noch ungefähr acht Jahre, sagt Daniel Kästli. "Die komplette Rekultivierung dürfte, rund vier, fünf Jahre darauf erfolgt sein."
Die erste Etappe der UeO Rütiweid würde bei Annahme durch die Stimmbevölkerung bereits kurzfristig beansprucht, da es sich um die Arrondierung des bestehenden Abbaugebietes Eichholz handelt. Der Abbau im eigentlichen Gebiet der UeO südlich des Schwarzbachs soll in etwa zehn Jahren beginnen.
Die Unterlagen und Pläne zur Überbauungsordnung Kiesabbau Rütiweid liegen noch bis am 12. März in der Gemeindeverwaltung Rubigen öffentlich auf.
[i] Öffentliche Informationsveranstaltung: Montag, 5. März, 19.30 Uhr, Aula Rubigen. Anwesend: Daniel Ott Fröhlicher (Vize-Gemeindepräsident, Moderation), Marcel Zaugg (Gemeinderat Ressort Umwelt und Planung), Daniel Kästli (Kästli Bau AG), Ernst Schläppi (CSD Ingenieure AG), Monika Frey Iseli (Biologin, CSD Ingenieure AG), Emanuel Berchtold (BfKA Ingenieure AG), Roland Schüpbach (Gemeindeverwalter).
[i] Siehe auch News-Berichte:
- "Kies: Bewilligung erteilt" vom 16.12.2017
- "Firma Kästli in Rubigen: Kiesabbauer muss keine Busse bezahlen" vom 24.10.2017
- "Urteil ist gültig: Kästli baute ohne Bewilligung Kies ab" vom 25.3.2017
- "Kiesabbau: Jetzt zahlt Kästli 6 Millionen" vom 9.3.2016
- "Rubigen - Rubiger Kiesgrube soll wachsen – trotz illegalem Abbau" vom 16.2.2016
Erstellt:
05.03.2018
Geändert: 05.03.2018
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